Desert Tec #013: Tschadsee extraterrestrisch

Von wl
4Kommentare

Der Mars ist weit, der nächste Planet ist immer zu Deinen Füßen!

Die vornehmste Aufgabe der Solartechnologie ist die Urbarmachung dieses Planeten!

Bisher wandert die Menschheit der Verschiebung der Klimazonen nach. Vor 15.000 Jahren war die Sahara grünes, feuchtes, blühendes Land, besiedelt von Mensch und Tier.

Der Tschadsee ist ein Rest eines riesigen Sees von 50m Tiefe und der Ausdehnung eines Binnenmeeres. Heute herrscht die Sahara und an ihren Rändern entstehen periodisch Hungersnöte durch Störungen des Ackerbaus durch Wassermangel.

Wäre der Tschadsee frei von politischen Interesen, so könnte man ihn zum Zentrum einer großen Aktion machen. Mit einer Süßwasser-Pipeline vom Atlantik zum Tschadbecken wäre zuerst das Schrumpfen zu stoppen um dann in einer 100 jährigen Ausdauer den See wieder allmählich wachsen zu lassen.

Diese Pipeline wäre eine Meisterleistung für 1000 NASA Ingenieure, weil sie durch dieses Projekt mehr über Planetenkunde erfahren könnten als durch weitere Marsmissionen. Sie wäre ein Angriff auf die Wüste.

Im Sinne der Aktion „Plant for the Planet“ und der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai wäre die Tschadsee-Pipeline ein zukunftsträchtiges Projekt, das keinen Interessen dient, weil es allen Interessen dient.

Das Projekt Tschadsee-Pipieline wäre ein Auftakt zu einem globalen Ökoengineering. Die Urbarmachung des Planeten ist das Ziel. Die Aufgabe ist supra-national. Sie ist rational und erfordert eine neue Aufklärung, die sich über Herkunft, Ziel und Heimat des Menschengeschlechts ungeschminkte aber auf jeden Fall geohistorische Rechenschaft ablegt.

Wo ist Desert Tec im Spiel? Wir brauchen Süßwasser aus Salzwasser! Ich habe mich von vorne herein entschieden, Desert Tec falsch zu schreiben, um über die Wüste, das Paradies und Technik getrennt reflektieren zu können. Technik kann auch die Wüste sein oder Wüsten erzeugen. Ökologisch undurchdachte Wasserprojekte haben wir schon. Der Aralsee ist eine von vielen Katastrophen. Er kann aber letztlich auch der Anstoß sein, woanders einen großen vergangenen See neu zu erzeugen.

Die Hoffnung ist, dass mit dem Wasser im Tschadsee auch die Ströme der Wolken sich ändern, so dass ein neues altes Gleichgewicht für die Sahara künstlich wiederbelebt wird.

wl

4 Antworten

  1. I do not see much sense in making this suggestion, without an estimate of the cost of getting the see back to its size in say 1973. And what would the water cost per year to maintain this size? Yes it could be done if the world gave up luxuries and all military spending. I shall not hold my breath while waiting for this to happen.

  2. Mir erscheint so eine Investition deutlich sinnvoller als andere Großinvestitionen (Rhein-Main-Donau-Kanal). Für die 10 Milliarden EURO, die das Projekt S21 letztendlich kosten dürfte, könnte man wahrscheinlich schon einiges an Wasser in den Tschadsee laufen lassen.

    @Chris:

    Werner hat keinen Vorschlag erarbeitet, sondern eine Idee als Teil einer Utopie formuliert – dem globalen Öko-Engineering. Utopien sind für die Menschheit verpflichtend. Und wenn wir überhaupt noch etwas retten können, dann eben nur mit dem schnellstmöglichen Einstieg in das globale Öko-Engineering. Deswegen verstehe ich nicht, wieso Du diesen Vorschlag ablehnst. Ich nehme Dich als funktionalen Technokraten wahr, eigentlich müsstest Du doch jubeln!

    Welchen Sinn hat der Vorschlag gemacht, Sklaverei abzuschaffen oder Frauen an Hochschulen zu zu lassen? Damals völlig unrealistische und wahrscheinlich auch unbezahlbare Ideen.

    Der Vorschlag von Werner ist kein „business case“. Es ist eine moralisch/ethische und wahrscheinlich realisierbare Idee für eine bessere Welt. Zu der sicher auch gehört, als erstes den militärischen Unsinn zu beenden.

    Solange wir aber in „männlichen“ Kosten-Nutzen-Kategorien denken, wird es auch immer Kriege geben. Es wird Zeit, dass die Frauen die Macht ergreifen. Liebe und Demut, globale Empathie und Zuversicht sind die Qualitäten der Zukunft und nicht männliches Sieger denken.

  3. If you want ideas, here is one. There are some hot areas below sea level, such as the Dead Sea area, a large depression in North Africa and Death Valley in USA. They just need to be connected to the sea by pipelines. Then (salt) water will fill them up. The water will constantly evaporate, improving the local climate. It can be organised that salt is left, giving a source of income for the people. With such a good supply of salt, people will put more on their food, so they will die younger, reducing the population problem. The world’s breweries can perhaps be persuaded to cover some costs of the project, as people will be thirstier. The water thus used will mitigate the sea level rise caused by climate change. So Bangladesh could be saved. You see, Roland, you need a holistic approach to problems!
    Another similar idea is to fill these depressions with fresh water from the Amazon and/or Congo. For instance, a huge plastic pipe could connect the Amazon to North Africa. This pipe would float on the ocean, as fresh water is less dense than seawater. The tides could be used to pump water through the pipe faster than it would flow due to gravity.

  4. Chris Wood is right. Es gibt viele ähnliche Projekte wie die Tschadsee Süßwasserpipeline.

    Also was?

    Plant for the planet ist ein Kinderprojekt für den Planeten. Letztlich haben mich die Kinder davon überzeugt, dass ich meine Zurückhaltung gegenüber planetarischen Projekten – geoengineering – aufgeben sollte.

    Damit ist noch nichts getan. Aber wenn wir zur Erweiterung unseres Planetenwissens zum Mars fliegen wollen, dann, mein Vorschlag, könnte die technische Zivilisation auch ein terrestrisches Experiment wagen, das sehr groß wäre: Angriff auf die Wüste Sahara mit im Grunde nicht-technischen Mitteln.
    Dass ein Motiv des Blogs Entsetzen ist – wir sehen im Moment (August 2011) wieder eine Dürrekatastrophe am Horn von Afrika – liest man im Artikel auch: Hoffnung auf Regen am Horn von Afrika, wenn der Tschad-See wieder lebt.

    Der Ansatz geht übrigens weit über die fruchtbaren Bemühungen der Tschadsee-Initiativen hinaus, die auf der Grundlage des großen fossilen Wasserbeckens dort retten und stabilisieren was vor Ort eben geht: Chapeau vor diesen Initiativen.

    Mein Vorschlag ist also sicher keine Kritik, sondern eine Vision für Zivilisationen, die unseren Planeten urbar machen statt Pyramiden oder Flugzeugträger oder Marsraketen zu bauen.

    Wenn man daraus einen Appell machen möchte, dann wäre er vielleicht: Spendiert jeden Tag 10 Minuten an den Gedanken „Was kann ich heute für den Planeten tun“.

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